2023 feiert die Auslandskultur wir ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre Auslandskultur! Der neue Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten, Christoph Thun-Hohenstein, gratuliert und bedankt sich bei dem Außenministerium und allen Mitarbeitenden, die sich in den vergangenen Jahrzehnten für die Auslandskultur engagiert haben. Aus eigener Erfahrung (Austrian Cultural Forum New York 1999-2007), kann er beurteilen wie schwierig es ist, mit überschaubaren finanziellen Mitteln in fast allen künstlerischen Sparten und in zahlreichen Disziplinen der Wissenschaft Präsenz zu zeigen. Die kommerziell einträglichen, glamourösen und damit sichtbarsten Kulturprojekte wie internationale Tourneen der Wiener Philharmoniker oder große Ausstellungen heimischer Museen im Ausland sind auf die Auslandskulturarbeit des Außenministeriums nicht angewiesen. Was jedoch die Auslandskultur unverzichtbar macht, sind die Initiierung und Unterstützung vielfältiger kleinerer, häufig experimenteller Programme, die sich in der Regel kommerziell nicht rechnen sowie die internationale Förderung des künstlerischen Nachwuchses – und zwar nicht nur in den Kulturzentren des Globalen Nordens, sondern in allen Teilen der Welt.

In den kommenden Jahren steht die Auslandskultur vor ihrer größten Bewährungsprobe: Wie kann sie die Vorstellungskraft der Künste beflügeln, zur Bewältigung der wichtigsten Zukunftsfragen beizutragen – von der Klima- und Biodiversitätskrise über demokratische Entwicklung, soziale Ungleichheit, Pandemie und Migration bis hin zur Dominanz neuester digitaler Technologien wie Künstlicher Intelligenz? In diesem Sinn verstandene „Zukunftskultur“ kann auf zwei herausragende Stärken der Kulturdiplomatie zurückgreifen: dichte internationale Vernetzung in Kultur und Wissenschaft, aber auch in Politik und Wirtschaft als vertrauensbildende Grundlage für genuinen Dialog und zukunftsweisende Kooperationen sowie die vielfältige Einsetzbarkeit von fachlich breit aufgestellten Mitarbeitenden, die – auf der Basis ganzheitlich angelegter Vorbereitung und durch Spezialexpertise unterstützt – der Auslandskulturarbeit eine neue übergreifende Dynamik verleihen können.
Sie repräsentieren ein Land, das seinen führenden Rang als Kulturnation mit spannenden Qualitäten als Zukunftsnation verknüpft. Denn ohne breite Einbeziehung der wichtigsten gesellschaftspolitischen Kräfte wird die große ökosoziale und digitale Transformation nicht passieren. Zugleich braucht es die lebhafte Imagination der Künste im Zusammenwirken mit Wissenschaft, um die Würde des Menschen und die Würde der Natur zu zukunftsfähiger Lebens- und Wirtschaftskultur zu verbinden. Die neue Initiative IMAGINE DIGNITY wird damit zu einer Schlüsselaufgabe der österreichischen Auslandskultur.

Christoph Thun-Hohenstein
Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Foto: MariaAnnaWien 

Quellen:

https://www.bmeia.gv.at/ministerium/presse/aktuelles/2023/02/aussenminister-schallenberg-internationale-kulturdiplomatie-als-integraler-teil-der-oesterreichischen-aussenpolitik-50-jahre-austria-kultur-international/

https://www.derstandard.at/story/2000138878630/thun-hohenstein-uebernimmt-internationale-kulturangelegenheiten

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