Vor einigen Tagen luden die Amerikanische Handelskammer in Österreich (AmCham) und Accenture Österreich zur Präsentation ihrer gemeinsamen Studie zur Entwicklung der transatlantischen Handelsbeziehungen. Deren Ergebnisse fielen durchwegs positiv aus.

„Einer der wichtigsten Handelspartner“
„Österreich profitiert von der starken US-Wirtschaft. Unsere transatlantischen Handelsbeziehungen nehmen zu. Die USA sind der zweitwichtigste Handelspartner für Österreich. Sie haben im vergangenen Jahr Italien überholt“, sagt Michael Zettel, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Österreich (AmCham) und Country Managing Director von Accenture Österreich, anlässlich der Präsentation.
2023 exportierte Österreich Waren im Wert von 14,7 Milliarden Euro in die USA. Das sind 7,4 Prozent des heimischen Gesamtexportvolumens.
„Österreich verzeichnet seit über 20 Jahren eine positive Handelsbilanz, die stetig zunimmt. Den Warenexporten von 14,7 Milliarden Euro stehen Importe von 7,9 Milliarden Euro gegenüber. Im Durchschnitt sind in den letzten beiden Jahren die Exporte in die USA um über 15 Prozent gewachsen“, erläutert Zettel und betont, dass nicht nur die Nachfrage nach Produkten, sondern auch nach Dienstleistungen steige. „Das zeigt, dass unsere Ökonomien immer stärker zusammenwachsen“, sagt der AmCham-Präsident und führt weiter aus: „Bei den Dienstleistungen stehen allerdings unseren 2,7 Milliarden Euro, die wir in die USA exportieren, 3,3 Milliarden Euro an Dienstleistungsimporten gegenüber.“
USA als Investitionsmarkt
Österreichische Investitionen in den USA nehmen weiter zu. „Im Jahr 2022 wurden FDIs im Wert von knapp 17 Mrd. Euro von heimischen Unternehmen in den US-Markt investiert. Der Trend setzt sich fort: Die USA sind für österreichische Unternehmen ein wichtiger Investitionsmarkt“, sagt Ken Walsh, Senior Commercial Officer U.S. Embassy Vienna.
Handel wird von Schlüsseltechnologien geprägt
Christian Helmenstein, Chefökonom Industriellenvereinigung und Vorstand Economic, unterstreicht, dass der Anteil der Hochtechnologie-Importe aus den USA 77,5 Prozent betragen, jener der Hochtechnologie-Exporte in die USA 67 Prozent.
„Die Schlüsseltechnologien prägen den transatlantischen Handel“, so der Experte. Er betont, dass den Umwelttechnologien eine entscheidende Bedeutung zukommt. „Umwelttechnologien bieten innovative und nachhaltige Lösungen, um Umweltschäden entgegenzuwirken, sie im besten Fall sogar gänzlich zu verhindern. Die USA sind der drittgrößte Zielmarkt für Umwelttechnologien ‚made in Austria‘ und damit der bedeutendste Zielmarkt außerhalb Europas. Das Exportvolumen österreichischer Umwelttechnologien in die USA betrug zuletzt 1,3 Milliarden US-Dollar“, so Helmenstein. Der Experte sieht hier das enorme Potenzial: „Österreichs ungenutztes Exportpotenzial an Umwelttechnologien in die USA beträgt 968 Millionen Euro.“
US-Unternehmen als Wirtschaftsfaktor
„Die Top-50-US-Unternehmen in Österreich sind Wachstumstreiber für die heimische Wirtschaft und ein echter Faktor für unsere Volkswirtschaft. Sie verantworten 2,7 Prozent des BIP, schaffen und sichern 148.000 Arbeitsplätze und zahlen 5,1 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben in Österreich“, erklärt Carmen Greider, Country Lead Austria 3M und Board of Directors AmCham.
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