Die Initiative „Doppelstaatsbürgerschaft für Österreich“ wurde von Martin Wallner, Gabriel Foguel und Michaela Krempl ins Leben gerufen, drei im Ausland lebenden Österreichern. Obwohl Martin in Austin, Texas, Gabriel in New York und Michaela in Zürich leben, verbindet sie ein gemeinsamer Weg: jener der „mobilen Bürger“. Alle waren sie als Studenten ins Ausland gezogen, hatten in verschiedenen Ländern gearbeitet, um sich schließlich dauerhaft dort niederzulassen, wo sie beruflich und familiär Fuß fassten. Der nächste Schritt wäre nun, sich als Bürger an ihrem Wohnort zu integrieren. Das erweist sich jedoch als sehr schwierig, da Österreich – anders als die meisten westlichen Länder – die Doppelstaatsbürgerschaft nur unter bestimmten Umständen zulässt. 

Als Martin Wallner begann, an den Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft zu denken, erfuhr er: Damit würde er seine österreichische Staatsbürgerschaft verlieren. Darauf gründete er eine Facebook-Gruppe, um sich mit anderen auszutauschen, die möglicherweise in der gleichen Situation waren wie er. Die Resonanz war überwältigend: Binnen weniger Tage zählte die Gruppe Hunderte Mitglieder. Der Bedarf nach gemeinsamem Handeln war offenbar da. Gemeinsam gründeten Foguel, Krempl und Wallner daher die Initiative „Doppelstaatsbürgerschaft für Österreich“. Sie versteht sich als Informationsplattform und Interessengemeinschaft für Menschen, die vom Thema betroffen ist. 

Auf der Website www.doppelstaatsbuerger.at stellt die Initiative gezielt Informationen bereit, bringt über einen Newsletter aktuelle Nachrichten in Umlauf und hält regelmäßig Videokonferenzen zum Thema mit namhaften Expertinnen und Experten ab. Ziel der gemeinsamen Aktivitäten ist es, die österreichische Regierung dazu zu bewegen, das betreffende Gesetz zu ändern. 

Wegweisend sind diesbezüglich jene 45 der 47 Europarat-Mitgliedstaaten, die eine Doppelstaatsbürgerschaft bei Annahme einer weiteren Staatsbürgerschaft ermöglichen. Die Schweiz – in solchen Fragen nicht eben als liberal bekannt – erlaubt die Doppelstaatsbürgerschaft seit den 1990er-Jahren. Selbst das in dieser Sache lange konservative Norwegen hat Anfang 2020 eingelenkt und eine entsprechende Gesetzesänderung vorgenommen. Bleiben nur mehr Österreich und die Niederlande. Letztere haben jüngst mit einer Ausnahmeregelung für niederländische Staatsbürger in Großbritannien aufhorchen lassen, sollte sich der Brexit negativ auf sie auswirken. Nach Ansicht Martin Wallners steuern die Niederlande auf eine zeitgemäße Interpretation hin. „Das niederländische Gesetz erlaubt grundsätzlich keine doppelte Staatsbürgerschaft, ermöglicht jedoch Personen mit einem ausländischen Ehepartner, deren Staatsangehörigkeit zu erwerben, ohne einen Verlust der eigenen in Kauf zu nehmen. Damit wären bereits 80 Prozent der Fälle in unserer Gruppe gelöst“, so Wallner.

„Ein zeitgemäßes Gesetz“ – das fordert auch Gabriel Foguel. „In Zukunft“, so argumentiert er, würden „noch mehr Menschen ein internationales Leben führen. Es wird gang und gäbe sein, mehrere Staatsbürgerschaften zu haben.“

„Wir wollen am Leben des Landes teilhaben, in dem wir leben. Wir wollen keine Bürger zweiter Klasse sein. Gleichzeitig bleiben wir unserem Heimatland verpflichtet. Wir lieben Österreich und wollen es in Übersee oder andernorts angemessen vertreten können. Weshalb sollte in einem modernen Staat wie Österreich nicht realisierbar sein, was Staaten rund um die Welt mittlerweile ermöglichen?“, fügt Krempl hinzu.

Unsere Projekte

In den Medien

Initiatoren

  • v.l. Martin Wallner (Austin, Texas), Gabriel Foguel (New York) & Michaela Mastropietro Krempl (Zürich)

Fotos. privat

Wir wollen mehr Transparenz in den Prozess der Beibehaltung bringen, den Austausch zwischen Menschen mit Interesse an der Doppelstaatsbürgerschaft fördern und wir setzen uns für ein modernes und gerechtes Staatsbürgerschaftsgesetz ein.

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