Ab April gibt es laut Verteidigungsministerin Tanner die Möglichkeit, als Frau eine dem Grundwehrdienst gleichgestellte Orientierungsphase zu durchlaufen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) strebt mit der Einführung eines freiwilligen Grundwehrdiensts für Frauen eine deutliche Erhöhung des weiblichen Anteils an der Truppe an. „Es muss hier absolute Chancengleichheit geben“, sagte sie zum STANDARD am Mittwoch in Stockholm am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsministerinnen und EU-Verteidigungsminister. Die „derzeit bestehenden Barrieren“ im Vergleich zu Männern seien zu beseitigen, forderte Tanner.

Nicht zufällig am Internationalen Frauentag hat Tanner angekündigt, dass das bisherige Modell von „Fitnesstrainings“ vor dem möglichen Eintritt in die Armee ergänzt werden soll. Statt die Bewerberinnen drei Tage lang ausführlichen Tests auf körperliche Eignung zu unterziehen wie bisher, sollen sie sich wie junge Männer in einer der sechs Stellungskommissionen melden können.

Schnelle Feststellung der Tauglichkeit

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Innerhalb eines Tages wird bei dieser Musterung festgestellt, ob jemand tauglich ist und eine Karriere im Heer einschlagen kann. Nach sechs Monaten Grundwehrdienst können die Frauen dann eine Offizierslaufbahn einschlagen – wie Männer auch, erklärte die Ministerin.

Derzeit beträgt der Anteil an Soldatinnen in Österreich nur 4,3 Prozent, in absoluten Zahlen „dienen“ 645 Frauen. Wie stark der Zuwachs sein wird, sei schwer abzuschätzen. Die Ministerin hofft, dass „bis zu 1.000 Soldatinnen“ neu rekrutiert werden könnten. Der Frauenanteil sei nur in einigen bestimmten Sektoren schon jetzt besonders hoch – etwa in der Militärmedizin und bei den Hundestaffeln.

Tanner will ihren Vorstoß als „ganz normalen, selbstverständlichen Schritt“ verstanden wissen, dass Frauen im Heer genauso wie Männer Karriere machen können. Wichtig dabei: Der neue freiwillige Dienst bedeute nicht die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht für Frauen, stellte Tanner fest. Diese werden daher während des Grundwehrdiensts auch weiterhin 1.250 Euro im Monat als Lohn im Rahmen des Ausbildungsdiensts bekommen, mehr als herkömmliche männliche Grundwehrdiener.

Die Werbetrommel will Tanner rund um den Girls‘ Day rühren, der dieses Jahr am 27. April stattfindet. Dabei sollen alle interessierten Frauen aktiv auf den „freiwilligen Grundwehrdienst“ beim Heer angesprochen werden. Nach erfolgter Anmeldung erhalten sie dann einen Stellungstermin. In den Stellungsstraßen würden aktuell die Rahmenbedingungen für eine „gemischte Stellung“ angepasst. Bedienstete, Ärzte und Psychologen werden dafür extra geschult.

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Quellen:

https://www.derstandard.at/story/2000144263001/freiwilliger-grundwehrdienst-soll-frauenquote-im-heer-erhoehen

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