Die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer hat am Sonntag aus heimischer Sicht für die große Sensation bei den Olympischen Spielen in Tokio gesorgt. Als Außenseiterin eroberte die 30-Jährige die Goldmedaille im Rad-Straßenrennen der Frauen, das erste Edelmetall des ÖOC-Teams in Japan.

Anna Kiesenhofer ist am Sonntag das Radrennen ihres Lebens gefahren. Nicht bei einer kleineren Rundfahrt wie der Ardeche-Tour, bei der sie ihre zuvor besten Ergebnisse erreicht hatte, sondern bei ihren ersten Olympischen Spielen.

In Tokio feierte sie im Straßenrennen gegen die komplett versammelte Weltelite einen Sensationserfolg. Dank perfekter Taktik und als von der Konkurrenz unbeachtete Teilzeitsportlerin feierte die 30-Jährige völlig überraschend einen Solosieg.

Keine der von den Niederländerinnen angeführten Favoritinnen hatte die Einzelkämpferin aus Austria nach deren Attacke gleich nach dem Start als gefährliche Rivalin eingestuft. Doch die Außenseiterin zog bis ins Ziel durch, hatte 50 Kilometer vor dem Ziel des 137-km-Bewerbs noch fast sechs Minuten Vorsprung, ließ rund zehn Kilometer später auch die letzten zwei der vier Fluchtgefährtinnen hinter sich und vollendete den Coup in großartiger Manier. Die Mathematikerin hatte perfekt kalkuliert.

Solistin plante alles selbst

Die Profifahrerinnen der WorldTour-Teams und Mehrfach-Medaillengewinnerinnen genießen in ihrem Sportleben perfekte Betreuung. Kiesenhofer plant ihre Karriere mit Training, Ernährung, Material und Renneinteilung hingegen selbst. „Ich mache kein Höhentraining und keine großen Trainingslager, ich halte mich an die Grundlagen“, gab die an der Universität Lausanne als Mathematikerin lehrende und forschende Niederösterreicherin preis. „Darauf bin ich stolz. Ich bin selbst das Mastermind hinter meinen Erfolgen.“

Ihre Kopfarbeit und das harte Training zu kombinieren sei eine große Herausforderung, betonte Kiesenhofer. „Das ist die größte Hürde. Ich muss das gut planen, nicht, dass ich nach einem Fünf-Stunden-Training noch harte Mathematik vor mir habe.“

Anna Kiesenhofer 2016
Anna Kiesenhofer 2016 bei einem Rad-Straßenrennen Foto: Wikipedia

Spezialistin für Hitze

Für die fordernden Bedingungen in Tokio hatte sie auch die Temperaturanpassung forciert. „Diese Bedingungen liegen mir ohnehin, aber das hat geholfen. Ich habe unter der Hitze nicht gelitten.“ Sie habe in ihrem Sportlerleben herausgefunden, was das Beste für sie sei, meinte Kiesenhofer.

Trotz ihrer Uni-Tätigkeit in der Westschweiz nimmt der Radsport einen großen Teil ihres Lebens ein. „In den letzten eineinhalb Jahren war ich völlig auf Olympia fokussiert“, erklärte die Weinviertlerin auf der Pressekonferenz. „Ich habe alles für ein gutes Resultat geopfert, das hätte ich auch für einen 25. Platz gemacht. Unglaublich, dass es Gold geworden ist.“

National- und Clubtrainer Klaus Kabasser hob die Qualitäten der Olympiasiegerin hervor. „Sie ist mental extrem stark, sie bereitet sich detailliert und gewissenhaft vor. Wenn sie Ziele hat, dann verfolgt sie diese sehr konsequent, nicht umsonst ist sie mit 30 schon Professorin der Mathematik.“

Kiesenhofer warnt junge Sportlerinnen davor, uneingeschränkt auf Autoritäten zu vertrauen. „Ich habe gemerkt, dass die, die sagen, sie wissen viel, in Wahrheit nichts wissen.“ Man solle nur wenigen Leuten vertrauen und genau aufpassen, wer das sei. „Diese Zahl ist bei mir sehr begrenzt. Die, denen ich vertraue, stehen mir sehr nahe.“

Schon in den Stunden nach ihrem Triumph wusste sie, Ihr Leben werde sich durch diesen größtmöglichen sportlichen Erfolg nicht verändern. Sie werde weiter ihren Job ausüben und die Radkarriere so fortführen wie bisher. „Aber dieser Erfolg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. So gesehen werde ich eine andere Person sein.“

Reaktionen

ÖRV-Präsident Harald Mayer: „Herzlichen Glückwunsch an Anna Kiesenhofer. Ein historischer Erfolg für den österreichischen Radsport. Nach 125 Jahren gibt es wieder eine Radsportmedaille. Das ist eine unglaubliche Geschichte. Schön, dass wir diesen Erfolg im Gründungsjahr der Frauen-Radliga feiern dürfen. Von Anfang an wurde diese mit Begeisterung aufgenommen und diese Medaille ist ein weiterer riesiger Schritt für den österreichischen Frauenradsport. Anna Kiesenhofer wurde heute für eine tolle Fahrt, bei der sie Mut, Kraft und Selbstvertrauen zeigte, mit Gold belohnt.“

ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek: „Ich bin komplett fertig, ich glaube das noch immer nicht. Ich freue mich so für die Anna und auch für den österreichischen Damenradsport. Was da passiert ist, ist ein Wahnsinn. Wir haben gewusst, dass sie am Berg sehr stark ist. Wir haben auch gewusst, dass eine Chance in der Gruppe besteht, aber mit Gold hat, glaub ich, keiner gerechnet. Wir freuen uns natürlich riesig. Ich bin so stolz auf sie und bin so froh, dass das geklappt hat. Ich hoffe, dass das einen Hype für den österreichischen Damenradsport auslösen wird und wir so weiterarbeiten.“

Zweite Medaille für Österreich: Judoka Shamil Borchashvili gewinnt in Tokio Bronze

Der 26-jährige gewann vier von fünf Kämpfen. Der entscheidende um die Medaille war gegen den Deutschen Dominic Ressel. Es war die erste Judo-Medaille für Österreich seit Silber 2008 in Peking durch Ludwig Paischer. Es ist die dritte Medaille bei einem Großereignis in Folge, nachdem die deutsche 2004-Olympiasiegerin Yvonne Bönisch zu Jahresbeginn das Amt der ÖJV-Nationaltrainerin für Frauen und Männer angetreten hatte. EM-Bronze gab es im April in Lissabon für Bernadette Graf, WM-Bronze im Juni in Budapest für Michaela Polleres.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl, es war ein toller Tag. Meine Cheftrainerin Yvonne Bönisch hat mich so gut eingestellt. Sie hat gesagt, genieß den Tag, versuch nicht viel zu denken. Setz das, was du kannst, um, das ist mir heute richtig gut gelungen“, sagte der Olympia-Dritte. „Wenn man an sich glaubt, wenn man es träumen kann, dann kann man es auch machen.“

„Ich bin so dankbar. Und so glücklich für Österreich, dass ich die Medaille geholt habe“, sagte der gebürtige Tschetschene, der als Zehnjähriger mit der Familie nach Österreich geflüchtet war.

Dritte Olympia-Medaille für Österreich: Judoka Polleres eroberte Silber

Michaela Polleres hat am Mittwoch den 28. Juli 2021 Österreichs zweite Judo-Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. Die Niederösterreicherin holte in der Klasse bis 70 kg Silber. Die 24-Jährige musste sich erst im Finale der Japanerin Chizuru Arai geschlagen geben. Am Vortag hatte bereits ihr Teamkollege Shamil Borchashvili in der Kategorie bis 81 kg Bronze erobert.

Das ÖOC-Team hält nach fünf Wettkampftagen der Tokio-Spiele bereits bei einem kompletten Medaillensatz. Gold hatte am Sonntag sensationell Anna Kiesenhofer im Rad-Straßenrennen geholt.

Vierte Olympia-Medaille für Österreich: Lobnig erkämpft Bronzemedaille

Ruderin Magdalena Lobnig hat am Freitag, den 30. Juli 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille im Einer geholt. Die 31-jährige Kärntnerin musste sich im Finale nur der Neuseeländerin Emma Twigg und der Russin Hanna Prachazen geschlagen geben und sorgte damit für den vierten österreichischen Podestplatz bei den Spielen in Japan.

„Das ist auf alle Fälle mein Karrierehöhepunkt“, sagte Lobnig. Seit Olympiarang sechs 2016 habe sie darauf hingearbeitet, dass sie diesmal besser abschneidet. „Gestern war die Angst so groß, dass es noch einmal so endet wie in Rio. Ich war so k. o. nach dem Halbfinale. Aber ich habe alles darangelegt, dass ich wieder fit werde. Ich habe mir gedacht, das ist im Endeffekt nur ein Kopfrennen, wer da vorne ist. Es war einfach Zeit, abzuliefern.“

Lobnig, Europameisterin 2016 und dreifache EM-Zweite sowie zweifache WM-Dritte, bescherte dem ÖOC die insgesamt sechste Olympiamedaille im Rudern, die erste seit Silber für Arnold Jonke/Christoph Zerbst 1992 im Doppelzweier.

„Großartig für den österreichischen Rudersport

„Was Magdalena heute geschafft hat, ist großartig für den österreichischen Rudersport und natürlich auch großartig für uns. Weil sie hat ja auch sehr die Infrastruktur des Olympischen Komitees mit den Olympiazentren genutzt“, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss. „Ich freue mich riesig für sie und riesig für den Rudersport. Hoffentlich animiert das sehr viele Junge, auch mit dem Rudern zu beginnen.“

Horst Nussbaumer, Präsident österreichischer Ruderverbandes (ÖRV), freute sich natürlich ebenfalls: „Ich bin unglaublich froh, dass wir die erste Medaille seit 1992 gewonnen haben – eine verdiente Medaille. Ich habe die Olympiabrille von 1992 mit, das ist ein Glücksbringer für heute gewesen. Das Umfeld hat super zusammengearbeitet, es waren unzählige Leute. Es ist eine Bestätigung für alle, die gearbeitet haben, dass das der richtige Weg war. Es ist für die Jungen ein Zeichen, dass man es mit viel Fleiß und Ehrgeiz schaffen kann.“

Und Lobnigs Trainer Kurt Traer jubelte: „Es ist ein Traum. Ich bin kein extrem emotionaler Typ, aber es ist einfach nur genial. Das Beste, was sie hat machen können. Sie ist ein perfektes Rennen gefahren, hat alles richtig gemacht. Sie hat sich ihren Traum erfüllt, und das ist perfekt. Sie ist genau die Taktik gefahren, die sie fahren wollte.“

Die Olympischen Sommerspiele 2021

Die Tokio-Spiele gehen wegen der Corona-Pandemie mit einem Jahr Verspätung in Szene, sie werden unter strengen Sicherheits-, und Hygienemaßnahmen abgehalten. Das Protokoll für alle an Olympia beteiligten Personen ist engmaschig und erlaubt kaum Bewegungsfreiheit außerhalb der für die Ausübung des Sportes oder die Berichterstattung darüber notwendigen Schauplätze, sowie die Unterkunft.

Ausländische Zuschauer sind nicht zugelassen. Ob die Zahl der erlaubten maximal 10.000 japanischen Fans pro Wettkampfstätte tatsächlich aufrecht bleibt, wird noch diskutiert. Das Großereignis im Zeichen der Fünf Ringe ist bis 8. August angesetzt.

Bild zu Fußball, Olympia, Miyagi, Brasilien, China, Tokio, 2021, Corona
Foto: olympia.at

Erstmals in der Geschichte Olympischer Spiele muss das Großereignis außerhalb des üblichen Vier-Jahres-Rhythmus stattfinden. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden die Spiele, ursprünglich für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August 2020 geplant, um fast genau ein Jahr verschoben. Die Spiele der XXXII. Olympiade haben mit der Eröffnungsfeier am 23. Juli begonnen und werden am 8. August enden. Die Paralympics sind vom 24. August bis 5. September angesetzt.

Es ist das zweite Mal, dass das Großevent im Sommer in Tokio (Japan) stattfindet. Auch 1964 trafen sich die Weltbesten in Japans Hauptstadt. Bereits seit Anfang 2020 weist Tokio mit gigantischen olympischen Ringen auf die Spiele hin: mehr als 15 Meter hoch und fast 33 Meter lang ist das Symbol aus den fünf Ringen, das auf einem Floß in der Bucht von Tokio vor dem Stadtviertel Odaiba liegt.

Zeitplan, Medaillenspiegel und neue Sportarten

Die österreichische Olympia-Mannschaft will in Tokio ihren Platz unter den Top-Nationen verteidigen. Aktuell befindet sich Österreich, mit zwei Bronze Medaillen, einer Silbernen und einer Goldmedaille auf Rang 26.

Hier finden sie den aktuellen Zeitplan der Olympischen Sommerspiele.

Olympische Disziplinen: Neue Sportarten 2021

Neu beziehungsweise wieder im olympischen Programm sind die folgenden Sportarten:

  • Streetball/Basketball 3×3 (Männer und Frauen)
  • Baseball (für Männer) und Softball (für Frauen)
  • Karate
  • Skateboard
  • Sportklettern
  • Surfen

Zu den neuen Disziplinen zählen unter anderem:

  • Bahnrad: Madison (Männer und Frauen)
  • Rad: BMX-Freestyle (F/M)
  • Bogenschießen: Mixed-Event
  • Leichtathletik: 4×400 m Mixed-Staffel
  • Schwimmen: 800 m Männer, 1500 m Frauen, Mixed-Staffel über 4×100 m
  • Judo: Mixed-Team-Event
  • Tischtennis: Mixed-Doppel
  • Triathlon: Mixed-Team-Staffel

Welche Mannschaft schneidet bei den Spielen am besten ab? Traditionell gibt darüber der Medaillenspiegel Auskunft. In der Tabelle werden alle Top-Platzierungen der teilnehmenden Nationen aufgelistet und verglichen. 

Unter diesem Link können Sie jeder Zeit den aktuellen Medaillenspiegel abrufen https://tokio.sportschau.de/tokio2020/ergebnisse/medaillenspiegel/index.html

In diesem Jahr sind die Medaillen aus besonderem Metall: Die Japaner ließen sie aus Elektroschrott fertigen, um so ein Zeichen für Nachhaltigkeit zu setzen.

39 Frauen und 36 Männer: Das sind Österreichs 75 Olympia-Starter

75 Athletinnen und Athleten kämpfen in Tokio um österreichische Medaillen. Es ist das größte Team seit 2000.

Das Österreichische Olympische Komitee hat am Montag 75 Athletinnen und Athleten, für die am 23. Juli beginnenden Olympischen Spiele in Tokio nominiert. Es ist das größte Team seit Sydney 2000, als es 94 waren. Es folgten 74 in Athen, je 70 in Peking und London (2012) sowie 71 zuletzt in Rio (2016). Mit 39:35 sind erst zum zweiten Mal nach Sydney mehr Frauen als Männer dabei. Zu den größten Medaillenhoffnungen zählen Lukas Weißhaidinger (Diskus) und Jakob Schubert (Klettern).

Nach der Nullnummer in London holten dann vor mittlerweile fünf Jahren die Segler Thomas Zajac/Tanja Frank im Nacra 17 mit Bronze die einzige Medaille in Brasilien, sie waren für Österreich als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier mit dabei. Außer in der Leichtathletik und dem als eine von fünf Sportarten neu ins Programm aufgenommenen Klettern zählt Österreich auch im Judo, Segeln, Triathlon, Schwimmen, Rudern, Kanu und Mountainbike zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter.

Österreich wird in 20 der 33 Sportarten – so viele gab es noch nie bei Sommerspielen – vertreten sein. Neun sind es aus dem Schwimmverband, acht aus dem Radsport, sieben aus der Leichtathletik, je sechs im Judo, Segeln und Tischtennis, fünf im Kanu und Reiten, vier im Triathlon, drei sind es im Golf und Rudern, je zwei im Klettern, Gewichtheben, Schießen und Tennis, je eine Athletin/ein Athlet startet für Österreich im Badminton, Karate, Moderner Fünfkampf, Skateboard und Turnen. Österreich schaffte es mit Klettern, Karate und Skateboard in drei der fünf neuen Sportarten an den Start.

„Wir liegen über dem langjährigen Durchschnitt von 72. Wir sind überzeugt, dass nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Teams passt“, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss auf der Pressekonferenz am Montag. Der Altersschnitt der 75 Athleten beträgt 28,21 Jahre, 51 Sportler und damit mehr als zwei Drittel sind Ringe-Debütanten. „Klares Ziel muss sein, die Medaillen-Ausbeute von Rio zu übertreffen“, meinte Generalsekretär Peter Mennel. ÖOC-Präsident Karl Stoss: „Drei Medaillen aufwärts wäre schön.“ Dieses wurde bis jetzt mit einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille bereits erreicht.

Von 18 bis 42 Jahren

Jüngste ÖOC-Athletin ist Schwimmerin Lena Grabowski (18 Jahre), ältester Athlet Tischtennis-Ass Robert Gardos (42). Dessen Disziplinkollegin Li Jia blickt ihrer sechsten Teilnahme entgegen. Als letzte Sportlerin schaffte es 400-m-Läuferin Susanne Walli ins Aufgebot. Da sie in keiner der vorläufigen Nennlisten aufschien, musste durch ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber eine Ausnahmegenehmigung erwirkt werden. Als letzter Sportler erhielt am Samstag Schwimmer Heiko Gigler über 50 m Kraul eine Einladung vom Weltverband.

Die gesamte Teamgröße mit weiblichen und männlichen Trainern, Betreuern, ÖOC-Mitarbeitern und dem medizinischen Personal, umfasst 211 Personen. Die Anzahl der Akkreditierungen für Betreuer und Trainer ist an die Anzahl der nominierten Aktiven gekoppelt. Da werde es laut Mennel dann manchmal eng: „Wir konnten dennoch auf fast alle Wünsche eingehen.“

Der ÖOC-„General“ strich die Außergewöhnlichkeit dieser Spiele wegen der Corona-Situation hervor. „Es ist so ungewöhnlich, mit nichts vergleichbar. Wer das am besten wegschieben kann, wird Erfolg haben. Es wird eine Riesen-Riesen-Herausforderung vor allem mental für alle Athleten“, erklärte der Vorarlberger. Die Impfquote in der ÖOC-Delegation liege bei mehr als 90 Prozent. „Wir wollen nicht das Risiko eingehen, dass eine Infektion einen Teil der Mannschaft ausschaltet.“

Kanuten machen den Anfang

Als erste Athleten reisten am Montag, den 26.Juli 2021, die Wildwasser-Kanuten nach Japan, um im Olympia-Kanal zu trainieren. Es folgen am Freitag die Trosse aus dem Tischtennis- und Segel-Lager. Vertreten ist Österreich übrigens auch im Flüchtlings-Team des Internationalen Olympischen Komitees, der aus dem Irak stammende und in Tirol lebende Ringer Aker Al Obaidi (bis 67 kg) wurde nominiert.

Corona-Explosion in Olympia-Stadt Tokio

In der Olympia-Stadt Tokio ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf den höchsten Wert seit Ausbruch der Corona-Pandemie gestiegen. 

Insgesamt seien bisher 2.848 neue Fälle erfasst worden, teilten die Behörden mit. Am Montag waren es 1.429 Fälle, doppelt so viele wie eine Woche zuvor. Spitäler bereiteten sich auf die Aufnahme zusätzlicher Covid-19-Patienten vor. Die Zahl der Betten für diese Fälle soll um etwa 440 auf 6.406 erhöht werden, berichtete der Sender TBS.

Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga erklärte, die neue Lage stelle kein Problem für die Olympischen Spiele dar. Er rief allerdings die Tokioter auf, von zu Hause auszuarbeiten, um kein unnötiges Infektionsrisiko einzugehen.

Kritik wächst

Damit droht den ohnehin in Teilen der Bevölkerung umstrittenen Olympischen Spielen weitere Kritik. Die Wettkämpfe waren wegen der Pandemie bereits um ein Jahr verschoben worden. Viele Japaner fürchten, das Virus könne durch die Athleten und ihre Begleiter eingeschleppt werden. 

Der frühere Direktor am Institut für das Gesundheitswesen am King’s College in London, Kenji Shibuya, führte den Anstieg der Infektionen auf die Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zurück. Es sei allerdings unmöglich zu bestimmen, wie groß der Anteil der Olympischen Spiele an dieser Entwicklung sei.

Bisher haben erst 36 Prozent der Japaner zumindest eine Impfung erhalten. Für die im Vergleich zu anderen Industrieländern schleppende Kampagne wird auch Suga verantwortlich gemacht. Seine Popularitätswerte sind auf dem niedrigsten Stand seit seinem Amtsantritt im vergangenen September gesunken.

Quellen:

https://www.sn.at/sport/olympia-2020/olympia-gold-fuer-oesterreich-radrennfahrerin-anna-kiesenhofer-gelingt-sensation-107078476

https://www.welt.de/sport/olympia/article204292108/Olympia-2021-Zeitplan-Medaillenspiegel-Disziplinen-alle-Infos-zu-Tokio-2021.html

https://kurier.at/sport/oeoc-nominierte-75-sportler-und-sportlerinnen-das-sind-oesterreichs-olympia-starter/401434147

https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/olympia-2020/olympia-mix/radsport/goldene-anna-kiesenhofer—habe-leben-auf-der-strasse-gelassen-/

https://sport.orf.at/tokyo2020/stories/3082041/

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