In einer spontan einberufenen Pressekonferenz verkündete noch-Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP, dass er sein Amt im Juli dieses Jahres an Karoline Edtstadler, bisherige Europaministerin, übergeben will. Schon im Februar wird sie ihm außerdem als geschäftsführende Landesparteiobfrau nachfolgen.

Neue Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler | ©Parlamentsdirektion/Thomas Topf

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, der lange als der logische Nachfolger Haslauers gehandelt wurde, entschied sich aus familiären Gründen gegen das Amt. Grundsätzlich sei es auch immer sein Plan gewesen, Edtstadler in die Landesregierung zu holen, ursprünglich allerdings als Landeshauptmann-Stellvertreterin, wie Haslauer ausführte. Das wird nun doch Schnöll bleiben. Edtstadler wäre nach Gabi Burgstaller (SPÖ, 2004 bis 2013) die zweite Landeshauptfrau von Salzburg.

Amtsübernahme im Juli

Bereits Ende Jänner soll Edtstadler zur geschäftsführenden Parteivorsitzenden gewählt werden, auf einem Landesparteikongress im Juni soll sie dann offiziell zur Parteivorsitzenden gewählt werden. Am 2. Juli soll Edtstadler im Landtag auch zur Landeshauptfrau gewählt werden. Das beschloss der Parteivorstand der Salzburger Volkspartei am 9. Jänner.

Salzburg hat am 1. Jänner außerdem für ein halbes Jahr den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz übernommen. Haslauer wird diesen auch zu Ende führen und am 2. Juli offiziell zurücktreten. Am selben Tag soll Edtstadler im Landtag zur Landeshauptfrau gewählt werden.

Spekulationen schon im November

Die aus Salzburg stammende Noch-Verfassungsministerin Edtstadler war schon länger als Nachfolgerin Haslauers im Gespräch. Im November letzten Jahres hatte Haslauer etwaige Spekulationen über seine Nachfolge allerdings noch zurückgewiesen. Edtstadler hatte damals angekündigt, in der nächsten Regierung kein Ministeramt mehr anzustreben, aber im Nationalrat bleiben und gleichzeitig eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen zu wollen. Das Angebot Haslauers, künftige Landeshauptfrau von Salzburg zu werden, sei für sie äußerst überraschend gekommen, sagte Edtstadler in einem ersten Statement. „Karoline Edtstadler ist in jeder Weise zur Landeshauptfrau von Salzburg befähigt.“ Es sei auch Zeit, dass eine nachfolgende Generation das Ruder übernehme, erklärte Haslauer seine Entscheidung.

Schnöll sagte kurzfristig ab

Der 36-jährige Schnöll hatte nach der Landtagswahl 2023 schon zentrale Agenden und Ressorts von Haslauer übernommen. Wegen der hohen Arbeitsbelastung und seiner Familie habe er allerdings davon Abstand genommen, Haslauer nachzufolgen. Schnöll hat einen kleinen Sohn und eine kleine Tochter.

© Land Salzburg

Haslauer legt Amt nach zwölf Jahren zurück

Haslauer selbst hatte den Zeitpunkt seiner Übergabe bisher offengelassen und in Interviews betont, die volle Legislaturperiode bis 2028 arbeiten zu wollen. Klar war aber, dass er seine Ämter zu einem früheren Zeitpunkt übergeben wird. Einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin würde sonst der Amtsbonus fehlen. In aktuellen Umfragen liegen die beiden Regierungsparteien in Salzburg, ÖVP und FPÖ, gleichauf.

In der Salzburger ÖVP läuft seit dem Vorjahr ein Prozess, der zu einer Neuaufstellung der Partei bis Sommer 2025 führen soll. Haslauer ist seit 2013 Landeshauptmann von Salzburg. 2025 wäre er zwölf Jahre im Amt – genauso lange wie sein gleichnamiger Vater (1977 bis 1989).

Seine persönliche Zukunft ließ der 68-Jährige offen. „Mein Plan ist es nicht, Festspielpräsident zu werden, mein Plan ist es nicht, ein anderes politisches Amt zu übernehmen, mein Plan ist es aber auch nicht, in Pension zu gehen“, sagte er.

Quelle: Neue Landeshauptfrau: Edtstadler folgt Haslauer – salzburg.ORF.at

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