Im vergangenen Jahr haben 644 Steirerinnen und Steirer eine Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt – fast ein Rekordwert. Der Grund: Seit einem Jahr ist die Meisterprüfung gratis, und das hat zu einem großen Andrang geführt.

So beliebt waren die Meistertitel schon lange nicht mehr: Um 17 Prozent mehr Fachkräfte als im Jahr davor haben 2024 die Meister- und Befähigungsprüfungen absolviert. Der Grund ist, dass die Prüfungen seit Beginn des Vorjahres kostenlos sind. Bis dahin musste man mehr als 1.000 Euro bezahlen.
Angleichung zur akademischen Ausbildung
Der Leiter der Meisterprüfungsstelle, Christian Kolbl, sagt: „Seit 2024 wird die Prüfungsgebühr für Meister und Befähigungsprüfung und für die Unternehmerprüfung von der öffentlichen Hand übernommen. Die Einführung der kostenlosen Meisterprüfung ist hier ganz wichtig, um auch eine Angleichung zur Hochschule und zur akademischen Ausbildung entsprechend zu machen.“
Wer eine Meisterprüfung ablegt, darf den Meistertitel vor seinem Namen anführen und könnte einer akademischen Weiterbildung nachgehen.
Wirtschaftsstandort absichern
Der Großteil der Meister- und Befähigungsprüfungen werde in der Sparte Gewerbe und Handwerk abgelegt, so deren Obmann Hermann Talowski: „Das Wichtigste ist aus meiner Sicht, wir haben die höchste Qualifikation im Gewerbe und Handwerk erreicht. Und das ist die höchste Bildungsaktie, der Meisterbrief, die Befähigungsurkunde. Und das wird den
Wirtschaftsstandort Steiermark absichern. Und auch das duale Ausbildungssystem – denn jeder Meister kann auch wiederum junge Fachkräfte ausbilden.“
In der Steiermark werden vor allem in den Bereichen KFZ-Technik und Metalltechnik die meisten Meistertitel erlangt. Bei den Befähigungsprüfungen liegen die Baumeister und Tätowierer an der Spitze. Auch immer mehr Frauen dürfen sich mittlerweile ‚Meisterin‘ nennen – 2024 gab es fast 200 Absolventinnen.