Von 31. Mai bis 15. Juni 2025 steht Wien wieder ganz im Zeichen der LGBTIQ-Community. Unter dem Motto „Unite in Pride“ feiert die Vienna Pride nicht nur Diversität, sondern setzt auch deutliche politische Zeichen gegen Hass, Ausgrenzung und Rückschritte in der Gleichstellung. Mit über 50 Veranstaltungen, dem dreitägigen Pride Village, der Pride-Konferenz, dem Pride Run und als Höhepunkt der 29. Regenbogenparade am 14. Juni, zeigt die Community: Sichtbarkeit ist notwendig – mehr denn je. Auch die Wiener Wirtschaft profitiert vom großen Aufgebot.

© Martin Darling/Vienna Pride

Bei der Pressekonferenz im Wiener Rathaus betonten die Veranstalterinnen und Veranstalter, darunter Katharina Kacerovsky-Strobl von der Stonewall GmbH und Ann-Sophie Otte von HOSI Wien, dass Pride weit mehr als ein buntes Fest sei. Es sei eine politische Bewegung, ein Akt des Widerstands und der Solidarität. Gerade in Zeiten zunehmender Angriffe auf die Rechte von LGBTIQ-Menschen weltweit, sei es entscheidend, laut und sichtbar für Gleichberechtigung einzutreten.

„LGBTIQ-Menschen existieren – Punkt!“, betonte Kacerovsky-Strobl. Pride fordere nichts weniger als gleiche Rechte und Akzeptanz für alle. Otte ergänzte: „Schweigen ist keine Option – wir stehen entschlossen für unsere Rechte ein.“

Konkrete politische Forderungen

Zentraler Bestandteil der Vienna Pride sind auch heuer wieder politische Forderungen an die Regierung. Gemeinsam mit über 30 Organisationen wurde ein umfassendes Positionspapier zum Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime unter dem Hashtag #NAPjetzt entwickelt. Gefordert werden unter anderem ein Verbot sogenannter Konversionstherapien, Schutz vor Diskriminierung im privaten Bereich sowie bessere Unterstützung für trans Personen.

„Die Regierung spricht vom größten LGBTIQ-Programm aller Zeiten – doch schöne Worte reichen nicht. Jetzt ist Zeit für echte Veränderung“, so Otte.

Regenbogenparade als sichtbarer Protest

Die 29. Regenbogenparade wird am 14. Juni wieder ein starkes Zeichen für Vielfalt setzen. Start ist um 12:00 Uhr vor dem Rathausplatz, danach zieht die Parade – traditionell gegen die Fahrtrichtung – um die Wiener Ringstraße. Erwartet werden rund 300.000 Teilnehmende. Organisiert wird die Parade von HOSI Wien – der größten LGBTIQ-Interessenvertretung des Landes.

Begleitet wird das Event von einem umfangreichen Sicherheitskonzept.

Pride Village: Das Herz der Pride

Vom 12. bis 14. Juni verwandelt sich der Rathausplatz in ein pulsierendes Pride Village. Mit Infoständen, Austauschmöglichkeiten und einem vielfältigen Bühnenprogramm – u.a. mit Melanie C, Rose May Alaba und Conchita Wurst – wird queeres Leben in all seinen Facetten gefeiert. Das Pride Village ist zentraler Treffpunkt und zugleich Symbol der Sichtbarkeit in der Stadt.

Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS) betont: „Wien ist und bleibt Regenbogenhauptstadt.“ Auch Gemeinderätin Susanne Haase (SPÖ) sieht Pride als klares Statement gegen Spaltung: „Pride ist Protest – und bleibt notwendig, bis niemand mehr seine Liebe verstecken muss.“

© Martin Darling/Vienna Pride

Wirtschaftliche Strahlkraft

Neben den politischen und gesellschaftlichen Botschaften bringt die Vienna Pride auch wirtschaftliche Impulse. Laut Tourismus-Spartenobmann Dominic Schmid rechnet die Wiener Hotellerie mit rund 50.000 zusätzlichen Nächtigungen und einem geschätzten Umsatzplus von bis zu 20 Millionen Euro. Restaurants, Clubs und Eventlocations profitieren ebenfalls stark von den Besucherinnen und Besuchern der Pride.

Neben den Großevents wie der Parade, dem Pride Village und dem Pride Run (13. Juni) umfasst das Programm zahlreiche weitere Veranstaltungen: etwa die Pride-Konferenz am 6. Juni, der Pride Beach Day, Drag Beach, das Pride Happening auf dem Badeschiff oder die Miss*ter Vienna Pride Wahl. Über zwei Wochen hinweg wird die ganze Stadt zum Ort der Begegnung, der Reflexion und des Feierns.

Aufarbeitung queerer Geschichte

Ein weiterer Fokus liegt auch auf der historischen Aufarbeitung. Im Haus der Geschichte Österreich starten am 8. Juni Führungen zur queeren Geschichte.

Zum Abschluss betonen die Organisatorinnen: Ohne die Unterstützung von Partnern, Vereinen und hunderten Ehrenamtlichen wäre die Vienna Pride nicht möglich. „Sie sind Rückgrat, Herz und Seele der Community“, so Kacerovsky-Strobl. Ihr Appell: „Wir laden alle ein, sichtbar zu sein, Flagge zu zeigen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen – für Vielfalt, Gleichberechtigung und Zusammenhalt.“

Quellen: Unite in Pride: Gemeinsam für gleiche Rechte und gegen Hass | Vienna Pride füllt Wiener Betten | Start in die Vienna Pride – wien.ORF.at

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