Die Alpine Skiweltmeisterschaft 2021 war die 46. Alpine Skiweltmeisterschaft und wurde vom 8. bis 21. Februar 2021 in Cortina d’Ampezzo in Italien ausgetragen. Auf dem Programm standen 13 Entscheidungen, je sechs für Männer und Frauen sowie ein gemischter Wettbewerb. Cortina d’Ampezzo war zum dritten Mal Gastgeber der Weltmeisterschaft nach 1932 und 1956. Zudem wurde die Alpine Skiweltmeisterschaft 1941, deren Ergebnisse aufgrund der Teilnahmebedingungen im Jahr 1946 annulliert wurden, in Cortina d’Ampezzo ausgetragen.
Auswirkungen der Covid-19 Pandemie
Angesichts sehr hoher Fallzahlen in Italien zu Beginn der Pandemie ersuchten das Organisationskomitee und das Comitato Olimpico Nazionale Italiano im Mai 2020 um eine Verschiebung der Weltmeisterschaft. Sie strebten einen Termin unmittelbar nach den Olympischen Winterspielen 2022 an. Das FIS-Council beschloss jedoch im Juli 2020, die Weltmeisterschaft zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt durchzuführen. Am 13. Januar 2021 entschied die italienische Regierung auf Empfehlung des wissenschaftlichen Expertenrates, dass die Veranstaltung nur unter strengen Auflagen und ohne Zuschauer stattfinden darf. Somit sei die Sicherheit der Athleten und der Funktionäre garantiert. Um eine Ausbreitung des Virus vorzubeugen, gelten rigorose Schutzmaßnahmen. Vorgesehen waren vier „Blasen“ mit möglichst wenig Interaktion, Antigen-Schnelltests alle drei Tage, elektronische Zutritts- und Bewegungskontrollen, Gesundheitsfragebögen, Maskenpflicht und Temperaturscans.
Doppel Weltmeister – Der Gigant Vincent Kriechmayer
Vincent Kriechmayr hat seine Favoritenrolle bestätigt und am Donnerstag, 11. Februar 2021, in Cortina d’Ampezzo WM-Gold im Super-G erobert. Der 29-jährige Oberösterreicher siegte in 1:19,41 Minuten sieben Hundertstelsekunden vor dem nun für Deutschland startenden Tiroler Romed Baumann.
Bronze ging an den Franzosen Alexis Pinturault (+0,38 Sek.). Olympiasieger Matthias Mayer (+0,60) aus Kärnten landete unmittelbar hinter Titelverteidiger Dominik Paris aus Südtirol (+0,55) auf Platz sechs. Nur 0,22 Sekunden fehlten Matthias Mayer am Ende auf seine erste WM-Medaille. Die beiden anderen Kärntner Max Franz und Christian Walder schieden aus.
Auch Lara Gut-Behrami hatte zuvor ihre Favoritinnenrolle beim Super-G in Cortina bestätigt und die erste Goldene der Wettkämpfe geholt. Die Schweizerin setzte sich vor ihrer Landsfrau Corinne Suter und Mikaela Shiffrin durch.
Der Abfahrtsspezialist Vincent Kriechmayr gewann am Sonntag, 14. Februar 2021, mit Startnummer 1 die Goldmedaille in der Abfahrt, knapp vor dem Deutschen Andreas Sander und dem Schweizer Beat Feuz. Damit gewann Kriechmayr, nach dem er auch den Super-G gewann, bei dieser Weltmeisterschaft bereits seine zweite Goldmedaille. Hiermit gewann Österreich die 99. Goldmedaille bei Alpinen Skiweltmeisterschaften.
Eine überraschende Sensation
Am Montag, 15. Februar 2021, zum Auftakt der zweiten Woche gewann Marco Schwarz die Alpine Kombination und beschert dem österreichischen Herren-Team im dritten WM-Bewerb die dritte Goldmedaille. Der Kärntner setzte sich 4/100 Sekunden vor dem Franzosen Alexis Pinturault durch, Bronze ging an den Schweizer Loic Meillard (+1,12).
Katharina Liensberger gewinnt 100. ÖSV-Gold
Bei den Damen siegte, am Dienstag 16. Februar 2021, beim erstmalig durchgeführten Parallelwettbewerb im Slalom die Italienerin Marta Bassino.
Dagegen protestierte der Österreichische Skiverband, da in der Summe der beiden Zeitläufe die 23-jährige Vorarlbergerin Katharina Liensberger die zeitgleich den Finallauf beendete, über beide Läufe gegen Bassino aber die Schnellere war. Die Jury vergab daher, regelkonform nach Protest der österreichischen Mannschaft, auch an Katherina Liensberger die Goldmedaille.
Die Bronzemedaille ging an die Französin Tessa Worley, die im kleinen Finale die US-Amerikanerin Paula Moltzan besiegte. Für Katherina Liensberger ist es die erste Einzelmedaille nach Team-Silber 2019 in Aare.
Für den ÖSV ist es die insgesamt 298. Für Österreichs Damen war es die erste Medaille bei Weltmeisterschaften nach zehn sieglosen Bewerben.
Jubel um Katherina Liensberger
Nach dem Triumph im Parallel-Bewerb holte Katherina Liensberger völlig überraschend Bronze im Riesentorlauf. Die Goldmedaille ging an die Schweizerin Lara Gut-Behrami und Silber an den US-Superstar Mikaela Schiffrin.
Liensberger nutze ihre Medaillen-Chance und fuhr im Slalom mit einer Gala-Vorstellung zum Triumph und ist somit gemeinsam mit der Schweizerin Lara Gut-Behrami die erfolgreichste Athletin der Ski Weltmeisterschaft 2021.
300. WM Medaille für den ÖSV
Marco Schwarz hat das ohnehin üppige Medaillenkonto des ÖSV bei der Ski-WM in Cortina d’Ampezzo weiter aufgestockt. Der Kärntner gewann am Freitag Bronze im Riesentorlauf. Schwarz gelang mit einer starken zweiten Fahrt, der zweitschnellsten überhaupt, der Sprung von Halbzeit-Rang sechs aufs Stockerl.
Gold ging an den Franzosen Mathieu Faivre und Silber an den Italiener Luca De Aliprandini. Top-Favorit Pinturault, der zur Halbzeit souverän in Führung gelegen war, schied in der Entscheidung nach wenigen Toren aus.
Slalom Vizeweltmeister Adrian Pertl
Nach den Medaillen-Regen der vergangenen Tage endete die Weltmeisterschaft in Cortina mit einer absoluten Top-Sensation aus österreichischer Sicht. Der Kärntner Adrian Pertl, im Weltcup nie besser als Dritter, flog im Slalom auf Platz zwei und strahlte: „Das ist unglaublich für mich!“ Gold holte Norwegens Sebastian Foss Solevaag, Bronze ging an dessen Landsmann Henrik Kristoffersen.
Medaillenspiegel der WM 2021 in Cortina d’Ampezzo
(nach 13 von 13 Bewerben)
Nation Gold Silber Bronze Total
1. Österreich 5 1 2 8
2. Schweiz 3 1 5 9
3. Frankreich 2 1 2 5
Quellen:
https://sport.orf.at/tabellen/stories/3072845/
https://www.derstandard.at/story/2000124079245/ski-wm-vincent-kriechmayr-holt-gold-im-super-g
https://www.diepresse.com/5938260/katharina-liensberger-gewinnt-100-osv-gold