Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte den Start der Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit 17. Oktober an. Bestimmte Gruppen können die dritte Dosis auch bereits früher erhalten.

Da jene Menschen, die als erstes geimpft worden sind, am 17. Jänner 2021 die zweite Dosis erhielten, bekommen diese neun Monate später ihre Auffrischung. Bestimmte Risikogruppen können die dritte Dosis auch schon früher erhalten, meinte der Minister.

„Es gibt gewisse Gruppen, zum Beispiel Immunsupprimierte, wo man nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell auch früher impfen kann. Da kann man auch einen Test auf neutralisierende Antikörper machen. Würde ich nicht generell empfehlen, aber für gewisse Risikogruppen ist das möglich und da eventuell auch früher“, sagte Mückstein im „Morgenjournal“.

Gleicher Corona-Impfstoff für dritte Dosis angedacht

Die ersten Impfungen gegen SARS-CoV-2 haben im Dezember 2020 Menschen in Alters- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal erhalten, die zweite Dosis wurde diesen Menschen dann im Jänner verabreicht. So erhielt etwa Christoph Wenisch, der Leiter der Infektionsabteilung in der Klinik Favoriten, am 27. Dezember 2020 als einer der ersten das Vakzin. Das Bild seiner Impfung ging um die Welt.

Das Biopharma-Unternehmen BioNTech hat sich für eine mögliche Auffrischungsimpfung mit seinem vorhandenen Vakzin ausgesprochen. „Wir denken, dass es im Moment am besten ist, mit einer Auffrischungsdosis für den bestehenden Virusstamm fortzufahren, um die Situation in den Griff zu bekommen“, sagte Firmenchef Ugur Sahin der Nachrichtenagentur Reuters. Patienten, die eine dritte Dosis desselben Impfstoffs bekommen hätten, zeigten deutlich höhere Antikörperwerte als nach der zweiten Dosis.

60 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft

In Österreich wurde bereits die zehnmillionste Dosis verabreicht, das entspricht exakt 60 Prozent der Gesamtbevölkerung, die zumindest einmal geimpft wurde (Stand August 2021). „Unser oberstes Ziel muss es sein, die Durchimpfungsrate Schritt für Schritt zu erhöhen. Deshalb erneuere ich meinen Appell: Bitte lassen Sie sich impfen und vervollständigen Sie Ihren Impfschutz. Dieser Aufruf richtet sich vor allem auch an die jungen Menschen im Land“, betonte Mückstein.

„Durch besonders niederschwellige Impfangebote ist das Impfen in Österreich gerade besonders einfach. Eine Impfung beim Einkaufen, am Filmfestival oder im Impfbus sind nur ein paar der zahlreichen Angebote, welche die Bundesländer gerade im Angebot haben. Diese Angebote werden täglich von vielen tausend Menschen im Land genutzt. Jede Impfung zählt und schützt die Menschen in Österreich weiter vor den Folgen des Coronavirus“, appellierte der Minister.

Oberösterreich hat bereits gestartet

Oberösterreich hat bereits mit 6.9.2021 mit den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die Reihenfolge ist wieder die gleiche wie bei den ersten beiden Impfdurchgängen – zunächst kommen also die Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime dran, die über 65-Jährigen sowie Menschen ab 12 Jahren mit Vorerkrankungen. Gemeinsam mit der Ärztekammer OÖ habe man vereinbart, dass die Alten- und Pflegeheime den konkreten Ablauf mit den impfenden Ärzten festlegen.

Seit der Durchimpfung der älteren Bevölkerung konnten schwere Erkrankungen mit dem Corona-Virus unter den Geimpften deutlich reduziert werden, heißt es vom Land OÖ. Erfahrungen mit der Wirksamkeit des Impfstoffs würden bei der älteren Bevölkerung aber ab sechs Monaten nach der Erstimpfung einen Rückgang der Schutzwirkung zeigen.

Die Spitäler haben sich laut dem Land Oberösterreich bereit erklärt, die Impfung bei den Höchstrisiko-Patientinnen und -patienten wie etwa Transplantierten durchzuführen. Parallel dazu versuche man weiterhin, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP), Ungeimpfte zur Erst- und Zweitimpfung zu motivieren, um eine möglichst hohe Durchimpfungsrate zu erzielen.

Schulstart mit Sicherheitsphase

Wie in allen anderen Bundesländern startet das Schuljahr mit einer dreiwöchigen Sicherheitsphase. In dieser Zeit muss verpflichtend dreimal pro Woche ein Covid-Test absolviert und außerhalb der Klasse eine Maske getragen werden. In der Gruppe der 12- bis 14-Jährigen sind laut Krisenstab derzeit knapp 19 Prozent geimpft. In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen sind es 49 Prozent.

Die Ärztekammer Oberösterreich rät zur Vorbereitung auf eine Coronavirus-Ausnahmesituation. Angesichts der steigenden Infektionszahlen sei eine Quarantäne wahrscheinlich. Deshalb solle man immer genügend Essens- und Getränke-Vorräte zu Hause haben, aber auch ein Fieberthermometer und Medikamente, so Hausärztesprecher Wolfgang Ziegler. Außerdem sei es wichtig, eine Ansprechperson für den Fall der Fälle zu definieren.

Impfbus steuert erste Schulen in Wien an

Die leicht zugänglichen Impfangebote der Stadt Wien werden erweitert. Seit Montag, dem 13.9.2021, fahren mobile Impfteams verschiedene Schulen an und bieten Impfungen an, zunächst bei acht Berufsschulen.

Es wird mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft. Oberstes Ziel ist es, die Impfquote unter den Jugendlichen deutlich zu erhöhen. Aktuell haben rund 30 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen und rund 50 Prozent der 16- bis 19-Jährigen zumindest eine Impfung erhalten.

Angebot gilt auch für Schulpersonal und Eltern

Ein mobiles Team besteht aus einem Impfkoordinator, einem Sanitäter, einer Administrationskraft, einem Arzt sowie zwei diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern. Je nach Größe der Schule wird von Montag bis Mittwoch, oder von Montag bis Freitag geimpft. Das Angebot gilt sowohl für Schüler und Schülerinnen als auch für noch ungeimpftes Personal und Eltern. Insgesamt werden in Wien 50 größere Schulen von Impfteams aufgesucht.

Probleme bei der Website

Nachdem in der ersten Woche in Wien auch andere Tests akzeptiert wurden, soll nun ab der zweiten Woche das „Alles gurgelt“-Programm voll ausgerollt werden. Ein Großteil der Schulen lagert die Tests dabei an die Eltern beziehungsweise Schüler aus – sie sollen daheim gurgeln und die Tests dann in Abgabeboxen in der Schule einwerfen. Damit auch die Schule Zugriff auf das Testergebnis hat ist dafür eine Registrierung (bzw. die zusätzliche Hinterlegung der Schuladresse) nötig.

Nachdem am Montag Früh bereits die ersten Tests abgegeben werden mussten, war am Sonntagabend die „Alles gurgelt“-Startwebsite teils überlastet. Der Einstieg zum Gurgeln selbst funktionierte dagegen – dieser erfolgt über eine andere Website. Wer sich also rechtzeitig registriert hatte bzw. direkt über die Testseite eingestiegen ist, konnte auch testen.

Schulsprecher fordern Luftfilter und Impfpflicht

Die Wiener Gymnasiums-Schulsprecher fordern in einem offenen Brief unter anderem die flächendeckende Einführung von Luftfiltern, eine Impfpflicht für Kindergarten- und Lehrpersonal, die Streichung von Lehr- und Maturastoff sowie die Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht im Schulgebäude. Unterzeichnet ist der Brief von 32 Schulsprechern, das ist ein Drittel aller Wiener Gymnasien.

Quellen:

https://wien.orf.at/stories/3121026/

https://ooe.orf.at/stories/3120283/

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