Tursky erklärt Umstellung auf ID Austria© BMF / Florian Schrötter

13 Jahre nach ihrer Einführung wird die Handy-Signatur mit 5. Dezember durch einen neuen, digitalen Ausweis namens ID Austria ersetzt.

Ende 2009 wurde die Handy-Signatur in Österreich eingeführt. Mangels Einsatzmöglichkeiten bliebt die digitale Unterschrift lange ein Ladenhüter. Bis 2018 kam sie auf gerade einmal eine knappe Million registrierter User. Erst der von der Corona-Pandemie ausgelöste Digitalisierungsboom verhalf ihr zum Durchbruch und ließ die Zahl der Registrierungen auf insgesamt 2,8 Millionen hochschießen.

Jetzt, 13 Jahre nach der Einführung, läuft die in die Jahre gekommene Handy-Signatur aus. Sie wird durch ein neues, noch einmal sichereres und vielseitigeres System ersetzt – die sogenannte ID Austria. Diese wurde seit 2021 parallel zur Handy-Signatur getestet und geht nun mit 5. Dezember in den Regelbetrieb über. Mehr als 1,5 Millionen Menschen haben bereits die Testphase für den Umstieg genutzt.

Der Rest hat das noch vor sich, da ab 5. Dezember für die Anmeldung bei Online- und App-Services, für die bisher die Handy-Signatur ausreichte, die ID Austria verpflichtend vorgeschrieben ist. Wer möchte, kann die Umstellung sofort über die App „Digitales Amt“ durchführen. Ansonsten wird man beim nächsten Versuch, sich irgendwo mit der überholten Handy-Signatur einzuloggen, automatisch durch den Umstellungsprozess geleitet.

Technische Voraussetzung sind ein Smartphone mit aktiviertem Fingerabdruck-Scanner bzw. aktiver Gesichtserkennung. Zusätzlich zur bestehenden Handy-Signatur benötigt man eine aktive Mobilfunknummer und – für den Umstieg auf die Vollversion – einen gültigen Reisepass bzw. Personalausweis. Zudem muss auf dem Smartphone die App „Digitales Amt“ installiert sein.

ID Austria mit Vollfunktion: Wurde die Handy-Signatur behördlich registriert, etwa auf der Gemeinde, der Bezirkshauptmannschaft oder dem Finanzamt, kann man über die App „Digitales Amt“ sofort die Vollversion von ID Austria aktivieren. Zur Sicherheit muss man im Zuge der Umstellung die Nummer des Reisepasses bzw. des Personalausweises eingeben. Danach lassen sich alle Funktionen von ID Austria bis hin zum digitalen Führerschein und Altersnachweis nutzen.

ID Austria mit Basisfunktion: Wer seine Handy-Signatur nicht behördlich registriert hat, also zum Beispiel bei Post, A1, einer Bank oder über die Sozialversicherung, kann online ausschließlich die Basisversion aktivieren. Für klassische User dürfte das reichen, da sich damit alle Services nutzen lassen, die auch per Handy-Signatur zugänglich waren. Wer von der ID Austria mit Basisfunktion auf die Vollversion upgraden möchte, muss hingegen wie bei einer Neuausstellung (siehe unten) aufs Amt.

ID Austria ohne Handy-Signatur, Neuausstellung: Wer über keine Handy-Signatur verfügt und sofort seine ID Austria haben möchte, muss eine Behörde aufsuchen (unbedingt Termin ausmachen!). Möglich ist das auf dem Gemeindeamt, auf dem Magistrat, auf einer Bezirkshauptmannschaft, beim Finanzamt oder bei einem Landespolizeikommando. Das ist nötig, damit dort die Identität eindeutig festgestellt werden kann.

Mitbringen muss man Lichtbildausweis (Reisepass, Personalausweis), ein aktuelles Passfoto und sein vorbereitetes Handy (Fingerabdruck-Sensor bzw. Gesichtserkennung aktiv, App „Digitales Amt“ vorinstalliert). Alternativ kann man abwarten, da künftig jedem bei Beantragung eines neuen Reisepasses oder Personalausweises bei der Behörde automatisch die Aktivierung der ID Austria angeboten wird.

ID Austria ist eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur. Sie entspricht einem behördlich ausgestellten, digitalen Ausweis und erfüllt alle von der EU vorgegebenen Sicherheitsstandards. Man kann mit ihr etwa virtuell vom Wohnzimmer aus den Hauptwohnsitz ändern, Dokumente signieren, amtliche Urkunden und Wahlkarten beantragen, sich bei FinanzOnline und anderen elektronischen Regierungsservices einloggen, Diebstähle anzeigen, Volksbegehren unterschreiben sowie Meldebestätigungen und Strafregisterbescheinigungen herunterladen. Zudem erlaubt sie die Speicherung von virtuellen Ausweisen auf dem Handy – bisher Führerschein und digitaler Altersnachweis.

Aktuell lassen sich mit ID Austria über 400 öffentliche Services nutzen. Hinzu kommen rund 70 privatwirtschaftliche Dienste – bis hin zu Versicherungen und Notariatsservices.

Quellen:

https://www.oesterreich.gv.at/id-austria.html

Das Bundesministerium für Finanzen https://www.bmf.gv.at/ministerium/staatssekretaer-florian-tursky.html

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