Nach der Panne der „Hercules“-Transportmaschine des Bundesheeres sind am 11.Oktober 2023 in einer vom Außenministerium gecharterten Maschine der Austrian Airlines 83 Österreicherinnen und Österreicher nach Wien zurück gekehrt. Außerdem seien 15 Personen aus Israel, Deutschland, Spanien, Ungarn, den USA und den Niederlanden mitgeflogen.

Ersatz für defekte ‚Hercules‘-Maschine zur Evakuierung aus Israel

Nachdem die geplante Evakuierung von Österreichern und Österreicherinnen aus Israel aufgrund einer technischen Panne an der ‚Hercules‘-Transportmaschine des Bundesheeres gestoppt wurde, wurden alternative Lösungen gefunden, um die Betroffenen sicher nach Hause zu bringen. Eine dieser Alternativen ist eine Sondermaschine der Austrian Airlines (AUA), die direkt von Tel Aviv nach Wien fliegt. Der eingesetzte Airbus A320 verfügt grundsätzlich über eine Kapazität für etwa 200 Passagiere und Passagierinnen.

Foto: privat

Die regulären Linienflüge der AUA nach Israel sind vorübergehend ausgesetzt. Die Entscheidung über eine Wiederaufnahme dieser Flüge soll „zeitnah“ getroffen werden.

Sicherheitsvorkehrungen und Krisenteams wurden sowohl auf dem Flughafen in Larnaka als auch auf dem Flughafen in Tel Aviv bereitgestellt, um den ausreisewilligen Österreicherinnen und Österreichern bestmöglich zu helfen. In Zypern sind Notunterkünfte vorhanden, um den Rückkehrern im Bedarfsfall Unterschlupf zu bieten.

Panne bei „Hercules“-Abflug

Die Panne bei der geplanten Evakuierung mit der „Hercules“-Maschine führte dazu, dass die Rettungsaktion verzögert wurde. Rund 8.300 Österreicherinnen und Österreicher befinden sich derzeit in Israel, und etwa 300 von ihnen haben angegeben, ausreisen zu wollen. Ursprünglich war die erste Rückholaktion mit der „Hercules“ für den 11. Oktober 2023 geplant und wurde am Tag zuvor medienwirksam angekündigt. Allerdings konnte die Maschine aufgrund eines unerwarteten technischen Defekts nicht abheben, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Die Reparatur der „Hercules“-Maschine wird mit Hochdruck vorangetrieben, und es wird nach alternativen Lösungen gesucht, um die Rettungsaktion fortzusetzen. Das bereits geplante Backup-System mit gecharterten Zivilflugzeugen wird nun aktiviert, um die Rettung der Betroffenen sicherzustellen.

Verteidigungsministerium verweist auf Baujahr

Das Verteidigungsministerium betonte auch, dass das Alter der ‚Hercules‘-Maschinen berücksichtigt werden sollte. Die betroffene Maschine wurde 1966 gebaut und wird seit 2003 vom Bundesheer betrieben. Der technische Zustand und die Tatsache, dass das System am Ende seiner Nutzungsdauer ist, sind seit Jahren bekannt, wie Michael Bauer, ein Sprecher des Ministeriums, auf Twitter erklärte. Die anderen beiden Maschinen sind derzeit in der Wartung.

Von politischer Seite wurde darauf hingewiesen, dass die dringende Notwendigkeit des Austauschs der „Hercules“-Flugzeuge erneut bestätigt wurde. Friedrich Ofenauer, Wehrsprecher der ÖVP, erklärte in einer Aussendung, dass die „Hercules“-Flugzeuge „langsam, aber sicher“ ausgetauscht werden müssen. Die Dringlichkeit der Beschaffung eines neuen Transportflugzeugsystems, die von einigen früheren Verteidigungsministern ignoriert wurde, wurde heute durch den Ausfall der „Hercules“-Maschine erneut deutlich.

Die Panne und Verzögerung bei der Evakuierung führten zu Kritik von Seiten der Opposition. Die SPÖ und die FPÖ äußerten ihr Unverständnis über die Situation und forderten bessere Notfallpläne und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Partnern, um in Zukunft besser auf derartige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Foto: privat

Nach Terrorakt: Einer der drei vermissten Österreicher tot

Das teilte das Außenministerium am 11. Oktober 2023 mit. Er wurde „Opfer des brutalen Großangriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel“. Darüber habe die Familie des Toten das Außenamt am Mittwoch informiert.

„Wir verurteilen den barbarischen Terror der Hamas auf das Schärfste“, betonte das Außenministerium. „Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden.“ Aus Rücksicht auf sie würden keine weiteren Angaben gemacht.

Das Außenministerium bestätigte am 12. Oktober 2023 den Tod von zwei weiteren österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürgern.

Insgesamt fielen damit drei Österreicher dem Hamas-Terror gegen Israel zum Opfer. Bei den zwei am Donnerstagabend bestätigten Todesfällen soll es sich nicht um die beiden noch Vermissten handeln. Zu diesen würden noch keine Informationen vorliegen. Weitere Details wurden keine bekanntgegeben.

Sie seien „Opfer des brutalen Terrors der Hamas auf Israel“, teilte das Außenministerium mit. Unser aufrichtiges Beileid und unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit den Familien und Freunden“, so das Außenministerium weiter. 

Überwachung israelischer Einrichtungen in Österreich verstärkt

Wegen der Gewalteskalation im Nahost-Konflikt ist die Überwachung israelischer Einrichtungen in Österreich verstärkt worden.

Der verstärkte Schutz sei angeordnet und bereits Stunden nach Beginn des Großangriffs militanter, islamistischer Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel Samstag früh eingeleitet worden, hieß es aus dem Innenministerium. Der Verfassungsschutz stehe in engem Kontakt mit europäischen und israelischen Sicherheitsbehörden.

Die Kooperation zwischen den österreichischen Sicherheitsbehörden und Einrichtungen des Staates Israel auf österreichischem Staatsgebiet sei seit Jahrzehnten erprobt, hieß es weiter. Ebenso bestehe eine „enge Zusammenarbeit mit der israelitischen Religionsgesellschaft in Österreich“. Das Innenministerium habe im Jahr 2023 die Sicherheitsvorkehrungen der israelitischen Religionsgesellschaft in Österreich mit einer Summe von 450.000 Euro gefördert.

„Der Verfassungsschutz geht konsequent gegen jede Form von islamistischen Extremismus und Terrorismus vor. Er bekämpft aber auch jene, die diesen Terrorismus und seine schrecklichen Taten finanzieren, bzw. versuchen zu legitimieren“, wurde Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer Presseerklärung zitiert.

Quellen:

https://www.nachrichten.at/panorama/chronik/ueberwachung-israelischer-einrichtungen-in-oesterreich-verstaerkt;art58,3886576

https://orf.at/stories/3334895/

https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_C-130

https://www.puls24.at/news/politik/hamas-terror-in-israel-zwei-weitere-oesterreicher-tot/310393#

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