Am Sonntagabend, dem 5. November 2023 konnten in weiten Teilen Österreichs beeindruckende Polarlichter beobachtet werden, ein seltenes Spektakel, das durch einen starken geomagnetischen Sturm verursacht wurde.

Normalerweise sind Polarlichter ein Phänomen, das in den polaren Regionen zu sehen ist. Wenn jedoch die Sonne besonders aktiv ist, können diese farbenprächtigen Himmelserscheinungen auch in südlicheren Gefilden auftreten. Am genannten Sonntagabend verwandelte sich vor allem der Nachthimmel über Niederösterreich in ein faszinierendes Farbenspiel aus Rosa- und Rottönen, wie zahlreiche Augenzeugen berichteten.

Foto: Polarlichter über Österreich

Christian Möstl, Leiter des Weltraumwetterbüros der Geosphere Austria, betonte, dass es sich um ein äußerst seltenes Ereignis der letzten zwei Jahrzehnte handele. Die Ursache dafür war ein starker geomagnetischer Sturm, der durch die derzeit erhöhte Sonnenaktivität ausgelöst wurde und nach aktuellen Messungen als das drittstärkste Ereignis im gegenwärtigen Sonnenzyklus gilt.

Der geomagnetische Sturm erreichte laut Möstl eine Stärke von G3 auf der fünfteiligen Skala, die für solche Ereignisse vorgesehen ist. Die Sonnenaktivität, und damit auch die Wahrscheinlichkeit von Sonnenstürmen, ist eng mit der Häufigkeit von Sonnenflecken verbunden. Derzeit ist die Anzahl dieser Flecken laut Daten der US-Atmosphärenbehörde NOAA so hoch wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Möstl prognostizierte, dass die verstärkte Sonnenaktivität voraussichtlich im Jahr 2024 oder 2025 ihr Maximum erreichen wird.

Die Aurora, auch als Polarlicht bekannt, entsteht, wenn Luftmoleküle in den oberen Atmosphärenschichten durch die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds angeregt werden. Die Leuchtkraft nimmt zu, wenn mehr Teilchen in das Magnetfeld der Erde eindringen. Die verschiedenen Farben der Polarlichter, von grün über rot bis violett-blau, werden durch die Anregung unterschiedlicher atmosphärischer Teilchen in verschiedenen Höhen verursacht.

Nicht nur erdnahe Raumsonden, sondern auch die STEREO-A-Raumsonde der NASA beobachtete den Sonnensturm aus einem wissenschaftlich günstigen Abstand zur Erde im Sonnenwind. Diese neuen Erkenntnisse könnten zu Fortschritten im Verständnis der Physik solcher Stürme und in ihrer Vorhersage führen.

Quellen:

https://kurier.at/chronik/oesterreich/polarlichter-nordpol-himmel/402657905

https://tvthek.orf.at

https://uwz.at/de/a/polarlichter-in-oesterreich-die-besten-bilder

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