Der Österreicher Volker Türk ist von der UN-Generalversammlung als neuer UNO-Menschenrechtschef gebilligt worden. Der Jurist ist Nachfolger von Michelle Bachelet.

Der aus Linz stammende Top-Diplomat Volker Türk ist neuer Hochkommissar der UNO für Menschenrechte. Der 57-jährige arbeitete zwei Jahrzehnte für die UNHCR und war zuletzt im Büro von UNO – Generalsekretär Guterres tätig.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte vorgeschlagen, dass der österreichische Diplomat Volker Türk die Nachfolge der Chilenin Michelle Bachelet antreten sollte, deren Amtszeit am 31. August endete. Türk arbeitete zuletzt in Guterres‘ Büro als Untergeneralsekretär für Politik.

Österreichs Außenministerium will Türk „mit ganzer Kraft unterstützen“

„Herr Türk hat seine lange, distinguierte Karriere der Förderung der universellen Menschenrechte gewidmet, insbesondere dem internationalen Schutz der verletzlichsten Menschen auf der Welt: Flüchtlingen und Staatenlosen“, hielt die UNO in einer Aussendung fest.

„Wir werden die Arbeit des neuen Hochkommissars mit ganzer Kraft unterstützen und eng mit Volker Türk zusammenarbeiten“, hieß es aus dem Außenministerium in einer Stellungnahme gegenüber der APA. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind wir alle verpflichtet, die Grund- und Menschenrechte – ebenso wie unsere offene, freie und pluralistische Gesellschaft – Tag für Tag aufs Neue zu verteidigen. Wir dürfen niemals müde werden, von allen Staaten die uneingeschränkte Achtung ihrer Verpflichtungen einzufordern.“ Mit Volker Türk als Hochkommissar könnten die Vereinten Nationen auf einen leidenschaftlichen Verfechter der Menschenrechte zählen.

Van der Bellen gratuliert Türk

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte Türk auf Twitter zu seinem neuen Amt und wünschte ihm alles Gute. Die Präsidentschaftskanzlei kündigte zudem an, dass Van der Bellen Türk in Kürze auf seiner New-York-Reise zur UNO-Generalversammlung treffen werde.

„Muss bereit sein, Menschenrechtsverletzungen und -missbräuche anzuprangern“

Die stellvertretende US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Lisa Carty, sagte, Türk müsse „als unabhängige, unparteiische und unerschütterliche Stimme für Menschenrechtsfragen auf der ganzen Welt dienen“. „Der Hohe Kommissar muss bereit sein, Menschenrechtsverletzungen und -missbräuche anzuprangern, wo immer sie auftreten“, sagte sie.

Der Hohe Kommissar spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, sich gegen den Rückschritt der Freiheiten in einer Zeit auszusprechen, in der Autokratien auf Kosten der Demokratie an Einfluss gewinnen.

Diplomat mit jahrzehntelanger Erfahrung

Türk arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte lang für das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR), wo er zuletzt von 2015 bis 2019 das Amt eines stellvertretenden Hochkommissars bekleidete. Danach wechselte der Jurist in das Büro von UNO-Generalsekretär Guterres. Er hatte an der Universität Wien in Völkerrecht promoviert und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht der Universität Linz sowie am Institut für Strafrecht der Universität Linz. Türk hat zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen internationales Flüchtlingsrecht und Menschenrechte vorzuweisen.

Dem UNHCHR untersteht ein Büro (Office of the High Commissioner for Human Rights/OHCHR). Während der in Genf ansässige UNO-Menschenrechtsrat mit wechselnden Staatenvertretern besetzt ist, sind im OHCHR Experten vertreten. Der Hochkommissar soll vor allem zur Durchsetzung der Menschenrechte in der Praxis auf der ganzen Welt beitragen und auf schwere Menschenrechtsverletzungen weltweit reagieren.

Quelle:

(APA/Red)

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