Karl Prantl, international renommierter Bildhauer aus Österreich, hätte heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums stellt die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) in Zusammenarbeit mit Ferdinand Rudolf Porsche und der Galerie Frey zwei seiner monumentalen Steinskulpturen aus Serpentin-Tauerngrün vor der nicht minder imposanten Kulisse von Fels und Berg entlang der Großglockner Hochalpenstraße im Nationalpark Hohe Tauern aus. Festspiele der Hochkultur treffen so auf die Festspiele der Natur im Hochgebirge!
Am 5. November 2023 würde Karl Prantl seinen 100. Geburtstag feiern. Was aber verbindet den weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten und geschätzten Bildhauer mit der Großglockner Hochalpenstraße? Es ist das Material, das Prantl in seinem Schaffen in den Fokus gerückt hat: Der Stein. Denn Prantls Arbeiten sind ausschließlich aus Stein. Unter anderem arbeitete der Künstler mit „Serpentin-Tauerngrün“, einem Gestein vom Fuße des Großglockners, das seinen Ursprung in der Glockner-Gruppe und den Hohen Tauern hat. Und so finden nun im Rahmen der Präsentation zum hundertjährigen Jubiläum zwei Skulpturen temporär – nämlich im Sommer 2023 und im Sommer 2024 – den Weg zurück in die Nähe ihres Ursprungs.
Zwei Steinskulpturen aus Serpentinit („Glocknerstein“) kehren zurück zu ihrem Ursprung
Die heutige Eröffnung der Ausstellung führte an die zwei Standorte der Kunstwerke:
Am Fuscher Törl (Aussichtsplattform, 2.428 m) ragt der 11 Tonnen schwere „Stein zur Meditation Engel“ (1987/88, 220 x 410 x 45 cm), der aus Serpentin- Tauerngrün aus der Hohe Tauern Region gefertigt ist, in den Himmel und zieht in Verbindung mit dem imposanten Blick auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, die Blicke der Besucher auf sich.
Die zweite ebenfalls 11 Tonnen schwere steinerne Skulptur „Ring“ begrüßt direkt beim neu eröffneten Gasthof „F.A.T. Mankei“ an der Fuscher Lacke, welcher nunmehr von Ferdinand Rudolf Porsche übernommen und umgebaut wurde, aufknapp 2.300 m Seehöhe, die Gäste.
Johannes HÖRL, Vorstand der GROHAG, freut sich: „Dem Zusammenspiel von höchster Natur und Kultur wird mit der Präsentation dieser beiden beeindruckenden Skulpturen von Karl Prantl direkt an der Großglockner Hochalpenstraße in beeindruckender Weise ideal entsprochen. Schließlich hatte schon der legendäre Landeshauptmann Franz Rehrl, politischer Wegbereiter der Salzburger Festspiele und der Großglockner Hochalpenstraße bereits vor knapp 100 Jahren diese Symbiose im Sinn: Kunst- und kulturinteressierte Festspielbesucher aus der ganzen Welt sollten bei einem Ausflug auf die
Großglockner Hochalpenstraße gleichermaßen auch die ‚Festspiele der Natur‘ genießen können. Die Großglocknerstraße solle so zum Komplementärprojekt der Salzburger Festspielen werden.“
Peter FREY, der auch für die künstlerische Begleitung der Ausstellung verantwortlich zeichnende Galerist, betont: „Karl Prantls Arbeiten sind ausschließlich aus Stein. Dieser bedingte und beeinflusste seinen Arbeitsprozess. Der Künstler setzte das Material als Kunstwerk in den Fokus. Wenn nun die steinernen Monumente an den Ort in die Hohen Tauern zurückkehren, an dem vor Millionen von Jahren das Material entstanden ist, das der Künstler für sein Schaffen wählte, so schließt sich damit ein bedeutsamer Kreis.“
Prof. Martin HOCHLEITNER, Kunsthistoriker und Direktor des Salzburg Museum, betont: „Karl Prantl, unbestritten einer der bedeutendsten Bildhauer Österreichs, wollte, dass seine Steine zum Schauen und Denken anregen. Daher ließ der Künstler seine Werksbezeichnungen oft vom Begriff „Meditation“ begleiten – seine letzten Werke ausschließlich. Und vielleicht passen seine Skulpturen genau deshalb so gut in die Natur des Nationalpark Hohen Tauern – denn auch sie ist eine Schule des Sehens und Staunens. Und ich bin überzeugt davon, dass sich aus dem Zusammenspiel von Natur und Skulptur ein Denken und Schauen ergibt, das sich gegenseitig fördert und steigert.“
Katharina PRANTL, Tochter des Künstlers und selbst künstlerisch tätig, zeigt sich überzeugt: „Die Steine meines Vaters waren und sind an vielen verschiedenen öffentlichen Orten in aller Welt, in internationalen Museen, in Galerien rund um den Globus und an vielen anderen Locations ausgestellt und zu sehen. Aber ich bin mir sicher, dass meinem Vater der Gedanke sehr gefallen hätte, dass seine steinernen Monumente aus dem „Glocknerstein“ Serpentinit-Tauerngrün in dieser monumentalen Umgebung des Großglockners und im Herzen der Hohen Tauern präsentiert werden.“
Zum Künstler:
Karl Prantl, 1923 in Pöttsching im heutigen Burgenland geboren und studierte, aus dem Krieg zurückgekehrt, von 1946 bis 1952 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste Malerei bei Albert Paris Gütersloh und zählt zu den bedeutendsten österreichischen Bildhauern der Zweiten Republik. Als Autodidakt widmete er sich als einer der ersten Bildhauer in der österreichischen Kunst nach 1945 der Abstraktion. Die Formensprache seines Oeuvres schwingt zwischen dem Geometrischen und Organischem, welche in Klein-, sowie auch Monumentalskulptur eingefangen wird. Seine Arbeiten sind ausschließlich aus Stein. Dieser bedingt und beeinflusst Prantls Arbeitsprozess und setzt das Material als Kunstwerk in den Fokus.
1958 arbeitete Prantl erstmals für längere Zeit im Steinbruch St. Margarethen, wo viele seiner Werke ihren Ursprung haben. Im darauffolgenden Jahr organisierte er dort das erste internationale Bildhauersymposium, durch das Prantl auch abseits der Kunst weltweite Anerkennung erlangt. Anlässlich seines 100. Geburtstags am 5. November 2023 sind neben der Präsentation der beiden Kunstwerke an der Großglockner Hochalpenstraße (jeweils im Sommer 2023 und 2024 bis Oktober) ausgewählte Werke des Künstlers, seiner Witwe Uta Peyrer und seiner Tochter Katharina Prantl in der Galerie Frey Salzburg ausgestellt.
Rückfragehinweis:
Mag.a (FH) Patricia Lutz / Großglockner Hochalpenstraßen AG / Rainerstraße 2, 5020 Salzburg / T: +43 (662) 87 36 73-116 / M: +43 (664) 531 94 69, E-Mail: lutz@grossglockner.at