Der Nobelpreis in Physik für das Jahr 2023 wurde dem österreichisch-ungarischen Physiker Ferenc Krausz zugesprochen. Krausz, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching bei München und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität, erhält diese renommierte Auszeichnung für seine bahnbrechenden Beiträge zur Laserphysik, die das Gebiet der ultraschnellen Lasertechnologie revolutioniert haben.

Krausz studierte von 1981 bis 1985 Theoretische Physik an der Eötvös-Loránd-Universität und Elektrotechnik an der Technischen Universität Budapest. Von 1988 bis 1991 promovierte Krausz an der TU Wien in Laserphysik bei Arnold Schmidt am Institut für Photonik, von 1991 bis 1993 habilitierte er an der Technischen Universität Wien. 1996–1998 war er außerordentlicher Professor für Elektrotechnik an der TU Wien, 1999–2004 ordentlicher Professor. Seit 2004 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik am Hochschul- und Forschungszentrum Garching in Garching bei München und Inhaber eines Lehrstuhls für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er ist Mitbegründer und war von 2010 bis 2019 einer der beiden Sprecher des Exzellenzclusters Munich-Centre for Advanced Photonics (MAP). Seit 2015 ist er Gründungsdirektor des Centre for Advanced Laser Applications an der LMU und seit 2019 auch Gründungs-CEO des Center for Molecular Fingerprinting in Budapest.

Ferenc Krausz (2010) Foto:Original uploaded by C.laschinger (Transfered by Syp) – Original uploaded on en.wikipedia

Er ist einer der führenden Pioniere auf dem Gebiet der Attosekundenphysik. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung von Laserquellen und -techniken, die es ermöglichen, extrem kurze Lichtimpulse im Attosekundenbereich zu erzeugen. Eine Attosekunde ist ein milliardstel Teil einer milliardstel Sekunde, was diese Technologie zur Präzisesten macht, die je entwickelt wurde.

Krausz und sein Team haben es geschafft, Laserpulse zu erzeugen, die kürzer als eine Attosekunde sind. Diese ultrakurzen Lichtpulse ermöglichen es Forschern, extrem schnelle Prozesse in der Welt der Atome und Moleküle zu beobachten und zu steuern. Solche Anwendungen haben enorme Auswirkungen auf die Grundlagenforschung, insbesondere auf die Atom- und Molekülphysik.

Ein Schlüsselaspekt von Krausz‘ Arbeit ist die Umwandlung von Infrarot-Licht zu extremen Ultraviolett-Licht. Dieser Prozess wird als Hochharmonische Erzeugung bezeichnet und ist die Grundlage für die Erzeugung von Attosekundenpulsen. Mit dieser Technik können Wissenschaftler Einblicke in die ultraschnellen Bewegungen von Elektronen in Atomen und Molekülen gewinnen. Dies wiederum hat das Verständnis chemischer Reaktionen auf molekularer Ebene revolutioniert.

Krausz‘ Arbeit hat nicht nur die Grundlagenforschung vorangetrieben, sondern auch viele praktische Anwendungen in Bereichen wie der Materialforschung, der Medizin und der Informationstechnologie ermöglicht. Zum Beispiel könnten Attosekundenpulse dazu verwendet werden, zukünftige Computerchips schneller und effizienter zu machen. Ebenso könnten sie dazu beitragen, die Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen, indem sie Einblicke in die chemischen Prozesse auf atomarer Ebene bieten.

Der Nobelpreis für Krausz ist die Anerkennung einer lebenslangen Karriere in der Laserphysik und ultraschnellen Optik. Seine Arbeit hat die Art und Weise, wie Wissenschaftler die Welt auf atomarer und molekularer Ebene verstehen, verändert und hat das Potenzial, zahlreiche Aspekte unseres täglichen Lebens zu beeinflussen. Als Physiker und Visionär hat Krausz die Tür zu neuen wissenschaftlichen Horizonten geöffnet und die Grenzen dessen erweitert, was mit Lasertechnologie möglich ist. Sein Beitrag zur Wissenschaft ist zweifellos revolutionär, und sein Nobelpreis ist eine wohlverdiente Anerkennung seiner bedeutenden Leistungen.

Quellen:

https://futurezone.at/science/physik-nobelpreis-fuer-oesterreichischen-physiker-ferenc-krausz/402617115

https://de.wikipedia.org/wiki/Ferenc_Krausz#/media/Datei:Ferenc_Krausz_(cropped).jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Ferenc_Krausz#

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