Die „Wissenschaftsbücher des Jahres“ stehen fest. Die Leser kürten „Von singenden Mäusen und quietschenden Elefanten“ von Angela Stöger, „Pandemie sei Dank!“ von Daniela Angetter-Pfeiffer, „Das unendliche Meer“ von David Abulafia und „Faszination Krake“ von Michael Stavarič und Michèle Ganser zu den Siegern, teilte das Bildungsministerium mit.

Eine Fachjury hatte in vier Kategorien jeweils fünf Bücher nominiert, aus der seit Ende November das Publikum über seine Favoriten abstimmen konnte. Bei der diesjährigen Wahl wurden knapp über 9.000 Stimmen abgegeben. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines vom Bildungsministerium organisierten „Science Talk“ am 28. März in Wien statt.

Die vier Kategorien

In der Kategorie „Naturwissenschaft/Technik“ setzte sich die Verhaltensforscherin, Kognitionsbiologin und Expertin für Bioakustik und Lautkommunikation Angela Stöger von der Universität Wien mit ihrem Buch „Von singenden Mäusen und quietschenden Elefanten“ (Brandstätter) durch. Sie führt darin in die Welt der tierischen Kommunikation und Bioakustik. Die Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer vom Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) siegte mit „Pandemie sei Dank!“ (Amalthea) in der Kategorie „Medizin/Biologie“. 

„Pandemien haben immer viel Leid über die betroffene Bevölkerung gebracht und zu vielen schweren Schicksalsschlägen geführt. Aber gerade die negativen Erfahrungen bewirkten innovative Lösungen, die in der Seuchenbekämpfung nützlich waren“, so Daniela Angetter-Pfeiffer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie beschreibt Staunen machend die Wirkungen und Epoche machenden Neuerungsfolgen massenhaft verbreiteter Infektionskrankheiten: von der Einführung der Straßenreinigung im 14. Jahrhundert über die erste Massenimpfaktion gegen Pocken in Österreich im Jahr 1800 bis zur Gründung der weltweit ersten Pestkommission Österreichs 1897, dem anno 1913 verabschiedeten Epidemie-Gesetz und der Schaffung des europaweit ersten Volksgesundheitsministeriums in Wien. Dieses übernahm dann das Gesundheitsmanagement der Spanischen Grippe am Ende des Ersten Weltkriegs. Und darüber hinaus. So sind die in den 1920er entstandenen Gemeindebauten auch eine unmittelbare Reaktion auf die Tuberkulose.

Die Kategorie „Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaft“ entschied David Abulafia mit „Das unendliche Meer“ (S. Fischer) für sich. Der Professor für die Geschichte des Mittelmeerraumes an der Universität Cambridge erzählt darin von Händlern, Abenteurern, Piraten und Kartographen, die unter anderem auf der Jagd nach Gold, Gewürzen oder Sklaven die Ozeane befuhren. Der österreichisch-tschechische Schriftsteller und Übersetzer Michael Stavarič und der Kommunikationsdesigner Michèle Ganser gewannen mit „Faszination Krake“ (Leykam) die Kategorie „Junior-Wissensbücher“. Es lässt die Leser in die wundersame Welt der Kraken eintauchen und lädt zum Mitdenken und Mitmachen ein.

Die seit 2007 durchgeführte Wahl zum „Wissenschaftsbuch des Jahres“ ist eine Aktion des Bildungsministeriums mit dem Verlag Buchkultur. Mit der Initiative soll der Stellenwert des wissenschaftlichen Sachbuches deutlich gemacht werden. 

Mehr dazu unter: https://www.wissenschaftsbuch.at/

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