Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass selbst geringe Mengen Alkohol einen Einfluss auf den Blutdruck haben können. Eine kürzlich veröffentlichte italienische Studie widerlegt die Annahme, dass ein „Achterl in Ehren“ pro Tag positive Effekte auf die Blutgefäße hat. Tatsächlich können bereits kleine Alkoholmengen eine Hypertonie begünstigen.
Forscher unter der Leitung von Marco Vinceti von der Universität Modena analysierten Daten aus sieben Studien mit insgesamt 19.548 Teilnehmern und einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von 5,3 Jahren. Ihr Fokus lag auf dem Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Blutdruck.
Die Ergebnisse dieser Metaanalyse, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Hypertension“ des amerikanischen Herzverbandes AHA, verdeutlichen, dass es keinen tatsächlich „gesunden“ Alkoholkonsum in Bezug auf den Blutdruck gibt. Die Forscher stellten eine deutlich positive lineare Korrelation zwischen Alkoholkonsum und sowohl systolischem als auch diastolischem Blutdruck fest. Es konnte kein Schwellenwert identifiziert werden.
Die Zusammenfassung der sieben Studien aus den USA, Korea und Japan ergab Folgendes: Bereits der tägliche Konsum von zwölf Gramm Alkohol (entspricht einem kleinen Bier oder einem Achtel Wein) führte zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks um 1,25 mmHg. Bei einem Konsum von 48 Gramm Alkohol (vier Standardgetränke) pro Tag erhöhte sich dieser Wert um 4,9 mmHg. Der diastolische Blutdruck erhöhte sich bei zwölf Gramm Alkoholkonsum pro Tag um 1,14 mmHg und bei 48 Gramm um 3,1 mmHg.
Ein erhöhter Blutdruck wiederum steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Selbst geringe Unterschiede in den Blutdruckwerten können eine bedeutende Auswirkung haben.
Idealerweise sollte der systolische Blutdruck unter 120 mmHg (Pumpphase des Herzens) und der diastolische Blutdruck unter 80 mmHg (Ruhephase des Herzens) liegen. Werte zwischen 120 und 129 mmHg bzw. 80 bis 84 mmHg gelten als normal. Ein Bereich von 130 bis 139 mmHg bzw. 85 bis 89 mmHg wird als „hochnormal“ eingestuft. Ein Blutdruck von 140 bis 159 mmHg bzw. 90 bis 99 mmHg deutet auf eine Hypertonie ersten Grades hin. Werte von 160 bis 179 mmHg bzw. 100 bis 109 mmHg werden als Hypertonie zweiten Grades klassifiziert, während Werte über 180 mmHg (systolisch) bzw. 110 mmHg (diastolisch) einen Bluthochdruck dritten Grades anzeigen.
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